Dubai ein Reisebericht in 1001 Wörtern
Als mir die Stadt Dubai in den Sinn kam, dachte ich an das höchste Gebäude der Welt, den Burj Khalifa, viele teure Autos und an vom westlichen Kapitalismus geblendete Welt im Nahen Osten. Tatsächlich ist an meinen Vorurteilen auch viel dran, jedoch ist Dubai deutlich facettenreicher als eingangs gedacht. Im folgenden Text erfahrt ihr, was wir in 3 Tagen erlebt und wie wir Dubai empfunden haben.
„Einheimische haben in Dubai einen Mindestlohn von 20.000 AED (Anmerkung: umgerechnet sind das ca. 2500 EUR) Ausländische Arbeiter erhalten aber weniger“ sagte mir Ahmed unser Taxifahrer. Auf die Frage wieviel weniger hatte er auch sofort eine Antwort im Petto „so ungefähr 600 EUR im Monat!“. „Ist Denise deine einzige Frau und wieviele Kinder hast du? Hast du Denise aus Liebe geheiratet oder sei sie mir versprochen worden?“ Ich war perplex, denn Polygamie und arrangierte Ehen kannte ich bislang nur aus Büchern oder aus dem Fernsehprogramm für Intellektuelle auf RTLII. Ahmed erzählte uns, dass er mit insgesamt fünf Frauen verheiratet ist, keine davon liebt und sich insgesamt 25 mal fortgepflanzt hat.
„Hast Du Denise aus Liebe geheiratet und wieviele Frauen hast Du?“
Wir lernten Ahmed auf einer Taxifahrt von unserem Hotel zum Bezirk Dubai Marina kennen. Dieser Bezirk zählt zu einem ursprünglichen Ortskern von Dubai. Wir fuhren auf Ahmed’s Empfehlung zum „Walkway“ einem 7 km langen und mit über 200 Restaurants versehenen Rundweg um einen See. Wer bei uns zu Hause an einen See denkt, hat ein stehendes Gewässer mit einzelnen Häusern, viel Natur, einem idyllischen Weg und ggf. einem Kiosk und einem Tretbootverleih vor Augen, doch Dubai ist anders. Die Promenade des Sees ist gesäumt mit unzähligen Hochhäusern und die Restaurants bieten etwas für jeden Geschmack. Nach einer Weile verließen wir jedoch die Flaniermeile und begaben uns Richtung Meer. Auf der Karte war ein großer Strandabschnitt eingezeichnet doch man konnte diesen nur dann erreichen, wenn man Gast eines der angesiedelten Hotels ist oder über eine schmale Gasse an einer Baustelle entlang. Wir gelangten an den Marina Beach und waren erstmal froh das Meer zu sehen und den kleinen Mats endlich aus seiner Kraxe in den Sand setzen zu können. Städtetrips sind für die Kleinen meist nicht so aufregend und so planen wir immer wieder Stops ein in denen Mats sich bewegen, spielen und toben kann. Der Strand war an sich sehr schön und wir beobachteten etliche Fallschirmspringer, die sich wagemutig aus einem Flugzeug stürzten und atemberaubende Landungen vollzogen.
Im Anschluss daran suchten wir verzweifelt einen Ausgang vom Strand, was aber gar nicht so einfach war. Im Endeffekt mussten wir durch eine schmale Gasse an einem Hotel entlang. Da dies ebenfalls nicht erlaubt und gewünscht war, sind wir tatsächlich vom hiesigen Sicherheitspersonal eskortiert worden.
Nachdem wir endlich ein Taxi fanden, fuhren wir zum Souk Madinat, einem nachgebauten orientalischen Markt direkt am Burj al Arab. Hier verbrachten wir ein paar Stunden mit schlendern und Mittagessen. Nett, aber eben komplett touristisch. Im Anschluss daran ging es dann nochmal zur Dubai Mall denn wir hatten Karten für den Burj Khalifa und wollten uns gerne auf die 125. Etage schießen lassen. Die Karten sollten wir doch bitte eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Termin an der Kasse abholen. Wie schon eingangs beschrieben ist in Dubai alles größer, so auch die Schlange am Kartenbereich und besonders die Warteschlange für den Aufzug. Wir hatten jedoch unseren Joker Mats auf dem Rücken und die Empfangsdame ließ uns express zu den Aufzügen durch. Jetzt kann ich ungefähr nachvollziehen wie sich ein Fussballspieler von Borussia Dortmund beim Einlaufen in Gelsenkirchen fühlen muss. Gefühlt 1000 Menschen standen in dieser schier endlos wirkenden Schlange und warfen uns nicht ganz liebevolle Blicke zu, sodass Denise befürchtete, von der Meute aus der 125. Etage geworfen zu werden 😉
Wir erreichten also nach kurzer Zeit die 125. Etage und „WOW“ der Blick war überwältigend, Dubai soweit das Auge reicht. Das Gefühl war irgendwie instabil, denn man konnte spüren, dass sich der Turm leicht bewegt, oder es lag einfach an den weichen Knien. Die Fensterfronten waren tapeziert mit fotografier-freudigen Touristen und an jeder Ecke wartete ein Fotograf darauf Touristen mit dem Burj Khalifa für teures Geld abzulichten. Nachdem wir alles ausreichend bestaunt hatten, reihten wir uns dann doch gemächlich in die Warteschlange für den Aufzug zurück ins Erdgeschoß ein. Unten angekommen kamen wir gerade pünktlich für die spektakuläre Fontänenshow vor dem Turm. Insgesamt war die Show schön anzusehen, interessanter jedoch waren die Menschen, die vorbei flanierten. Wir fuhren mit dem Taxi zurück ins Hotel. Achtung: Auch in Dubai handelt es sich nur dann wirklich um ein Taxi wenn auf wirklich Taxi darauf steht. Bei anderen Anbietern zahlt man schnell einmal das Doppelte. So ist es uns bei der Rückfahrt ergangen und so zahlten wir nicht mehr nur 7 EUR sondern 12 EUR. Uber gibt es zwar in Dubai, hat sich aber auf keiner Strecke wirklich rentiert, da die Taxis stets günstiger waren.
Am Folgetag besuchten wir den berühmten Gold- und Gewürzmarkt. Busse voller Ost-Asiatischer Mitmenschen wurden angekarrt und den Händlern zum Fraß vorgeworfen. Die rieben sich die Hände und versuchten Gewürze und Schmuck teuerst an den Mann zu bringen. Leider kann ich nichts über die Qualität der Gewürze, geschweige denn über die Qualität des angebotenen Schmucks sagen. Wir entschlossen uns schnell den Markt über etwaige Seitenstraßen zu verlassen und suchten ein Taxi auf von dem wir uns an den Public Beach mit dem angrenzenden neuen Stadteile LaMer bringen ließen. Das Viertel war sehr schön und lud zum verweilen ein. Wir ließen uns ein wenig am Strand nieder und ließen Mats mit den Füßen ins Wasser. Leider waren Schattenplätze rar gesät und eine Liege wollten wir uns für umgerechnet 40 EUR nicht gönnen 😱.
Die Zeit saß uns etwas im Nacken und wir wollten zum Essen in die Dubai Mall, da man dort tatsächlich preiswert und gut essen konnte. Nach einem kurzen Stop brachen wir wieder in Richtung Hotel auf. Wir verließen Dubai am gleichen Abend Richtung Bangkok.
Unser Fazit:
Hast du was, bist du was. Dieses Motto ist nirgendwo so spürbar wie in Dubai. Dennoch sind die Menschen die in Dubai leben und arbeiten sehr freundlich, zuvorkommend und in Kinder verliebt. Wir hatten viele interessante und tolle Gespräche mit vielen unterschiedlichen Menschen. Dubai ist für einen Reisenden, der möglichst viel in kurzer Zeit sehen und erleben will das perfekte Reiseziel.
Unsere Autoren
Christian
Reisen bedeutet für mich auch mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Mein Papa ist ein Reisebusfahrer und so ist mir das Reisen in die Wiege gelegt worden und ich hoffe, dass ich Mats in gleicher Weise für das Reisen begeistern kann.
Ich freue mich auf all die Abenteuer und Begegnungen, die auf uns warten und ganz besonders freue ich mich euch von all den guten und auch weniger guten Momenten berichten zu dürfen.
Denise
Hi, ich bin Denise und der Organisationsfreak unserer kleinen Familie. Damit treibe ich nicht nur meinen Mann, sondern auch mich selbst regelmäßig in den Wahnsinn. Denn wenn etwas nicht nach Plan verläuft, gerate ich schnell in Panik und Stress. Im Nachgang immer sehr witzig, in der Situation eher nicht...
Dennoch, ich liebe alles was mit Reisen und der Planung einer Reise zu tun hat! Außerdem lese und schreibe ich gerne, denn dabei kann ich so richtig abschalten.
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